Kreativität braucht nicht immer die große Bühne. Nicht immer die besten Werkzeuge. Nicht immer den großen Raum. Manchmal genügt schon ein kurzer Impuls und ein kleiner Moment Zeit um etwas kleines mit großer Wirkung zu erschaffen. Ich nenne es „Mikrokreativität“. Dieser Blog-Post erzählt dir mehr darüber.
Treue Leserinnen werden wissen: Mein wesentliches Wesen ist das eines Kreativen. So sehr, dass ich schon sehr früh diese tatsächliche Berufung erkannt habe und daraus einen Job gemacht habe.
Kürzlich fragte mich jemand, wann der letzte Tag war, an dem ich nicht kreativ gewesen bin. Ich musste tatsächlich laut lachen. Ich weiß gar nicht, wie das geht, nicht kreativ zu sein. Fun Fact: Ich bin überzeugt niemand hat jemals einen Tag gehabt, an dem sie nicht kreativ war. Jeder ist kreativ. Immer. Aber Sprachbuchseleien bei Seite: Natürlich meinte mein Gegenüber das eher professionelle Kreativsein. Doch auch hier kann ich keinen Tag erinnern, der nicht von Gedanken an alte, bestehende und neue Aufgaben erfüllt war. Geil.
Es ist wie ein Kitzeln. Sanft und angenehm. Es lässt mich vorsichtig lächeln. In tiefer Zufriedenheit. Nur manchmal wird es zu einem lästigen Jucken. Und wenn es doof läuft, an Stellen, an die man nicht kommt. Weil einfach gerade zwar der Drang nach Kreativität da ist. Aber der Raum nicht. Diese Langeweile. Dieses Nichtstun, aus dem die Kreativität entspringt.
Ich habe dafür eine Lösung gefunden.
Die Lösung heißt: Mikrokreativität
Mikrokreativität braucht keine großen Konzepte. Kein Atelier. Keine fetten Software-Pakete. Mikrokreativität braucht nur diesen einen Impuls. Ein paar Minuten deiner Aufmerksamkeit. Einen Tropfen deiner Leidenschaft fürs Schaffen.
Mikrokreativität entsteht nicht für die Ewigkeit. Sie ist eine Momentaufnahme. Kurz aufgeblitzt. Eine vorheihuschende Inspiration für die Betrachterin. Ein kurzes Lächeln. Ein Gedankenanstoß. Ein Juchzen des Herzens.
Mikrokreativität hat keine große Bühne. Es gibt keine Festivals dafür. Keine Preisverleihung. Keine Standing Ovations. Sie findet dort statt, wo die Menschen sind. An Laternenmasten. Auf Toilettenwänden. In Social Media-Plattformen.
Mikrokreativität entsteht, ist da, wirkt und schon wieder fort. In dem kurzen Augenblick bevor es ganz normal weitergeht. Für den Kreativen. Und den Menschen auf der anderen Seite des Schaffens.
Mikrokreativität ist aber nichts dahingehuschtes. Mikrokreativität fordert dem Kreativen für diesen kurzen Moment seine ganze Kunst ab. Sein Herz. Sein Schweiß. Sein Blut. Sein anderes Denken. Sein Handwerk. Seine Beherrschung seiner Werkzeuge. Es ist Fokus. Es ist: auf: den: Punkt.
Mikrokreativität ist dein Geschenk an die Welt. Bitte gib dir Mühe.
Und dann mach weiter.
Beispiele für Mikrokreativität
Meine aktuelle Spielwiese für Mikrokreativität ist Instagram. Ich mühe mich, keine dahingeknipsten Bilder zu posten. Entwickele die sogar meistens noch mit Adobe Lightroom auf meinem iPhone oder jage sie durch Pixelmator. Und versuche sie mit einem kleinen Text zu versehen, der zu dem Bild passt und dies gleichzeitig ergänzt – zu etwas kleinem Größeren. Ein Gedanke, ein Zitat, etwas das dich hoffentlich inspiriert.
Keine Ahnung, ob mir das gelingt. Das entscheidet ihr, diese Welt da draußen vor meiner Stirn.
Aber ich weiß, dass Mikrokreativität mir gegen dieses Jucken hilft. Damit das ein angenehmes Kitzeln bleibt.
Hier ein paar ausgewählte Posts. Mehr in meinem Instagram-Profil.
Der Beitrag #Mikrokreativität – gegen das Jucken im Kreativen erschien zuerst auf Markus Freise | Internet . Illustration . Design . Poetry-Slam | Bielefeld.